< Persönlichkeiten ganz persönlich im Musikunterricht
20.06.2019 20:10 Alter: 5 yrs
Kategorie: Geschichte, Veranstaltungen

Vortrag des deutschen Politikers Joschka Fischer


Am Freitag, dem 14. Juni, versammelten sich die 6. und 7. Klassen des BORG zur 4. Stunde vormittags in der Aula, um den ehemaligen deutschen Außenminister und Vizekanzler Joschka Fischer sprechen zu hören.

Er stellte zu Beginn klar, dass er hier sei, um über die Zukunft zu sprechen. Über unsere. In diesem Zusammenhang machte er aufmerksam auf die große Anzahl an Menschen, die noch in diesem Jahrhundert, wenn bezüglich des Klimawandels weiter nicht gehandelt wird, gezwungen sein werden, ihre Heimat zu verlassen.

Auch lobte Fischer die Vorarlberger und Bregenzerwälder Kleinunternehmen, die seiner Meinung nach beweisen, dass nachhaltige Unternehmensführung und Arbeitsplätze keineswegs Widersprüchlichkeiten sind. Den Erfolg der Grünen Partei in Deutschland, zu welchem sicherlich auch er einen großen Anteil beitrug, begründet er unter anderem auch mit der „Verjüngung“ der Partei.

Fischer sieht nach Wahlen zum EU-Parlament im vergangenen Mai keine Gefahr, die von den rechten bis rechtsextremen Parteien ausgeht, sondern eine wichtige EU-weite Stärkung der grünen Parteien.

Der ehemalige „Turnschuhminister“ erklärte den SchülerInnen auch seine Haltung zur militärischen Intervention im Kosovokrieg. So behauptete Fischer unter anderem, dass es notwendig gewesen sei, Soldaten zu entsenden, um die Grausamkeiten des Krieges zu verhindern. Auch Luftangriffe und damit verbundene unschuldig getötete Zivilisten rechtfertigte er damit, dass es notwendig gewesen sei, um die Verbrechen der „Schuldigen“ zu verhindern. Er erklärte uns allerdings genauso die mit dieser Entscheidung behafteten Schwierigkeiten und Bedenken.

Eine Bedrohung sieht Fischer auch in den jüngsten Auseinandersetzungen zwischen dem Irans und den USA. Auch das Aufkündigen des Atomabkommens, an dessen Entstehen er auch beteiligt war, durch Trump sieht er äußerst kritisch. Allerdings sieht er die größere Gefahr für Stabilität und Frieden in Trumps nationalem Sicherheitsberater John Bolton und dessen Ansichten.

Die Ausführungen des ehemaligen Spitzenpolitikers waren für die SchülerInnen äußerst spannend und gaben ihnen einen wertvollen Einblick in die Entscheidungsfindung eines Politikers von Weltrang. (Valentin Paluselli, 7bn)