< Time to Say Goodbye: Valet 2022
04.07.2022 16:17 Alter: 2 yrs
Kategorie: Französisch, Geografie, Geschichte, Klassenfahrten, Kunst

Borgjour – 7. Klässler in Frankreich


Nervosität lag spürbar in der Luft, als wir, die 7. Klassen, am Morgen des 26. Juni 2022 vollbepackt zusammentrafen. Mit zittrigen Händen absolvierten wir den ungnädigen Coronatest. Der war nämlich die Eintrittskarte in den Bus nach Paris. Doch das Glück war auf unserer Seite und alle 62 Plätze wurden besetzt. Die Reise konnte losgehen.

Elf Stunden und eine ermüdende, aber dennoch unterhaltsame Busfahrt später, trafen wir endlich in der Stadt der Liebe ein. Voller Vorfreude bezogen wir unsere etwas klein geratenen Zimmer und machten uns startklar, erste Eindrücke von Paris zu sammeln. Unsere Entdeckungsreise führte uns auf den Montmartre, das Viertel der Künstler, dessen atemberaubende Sicht auf die leuchtende Stadt uns sogleich in ihren Bann zog.

Eine ebenfalls atemberaubende Aussicht bot uns auch der Eiffelturm, welchen eine Gruppe nach einer mehr oder weniger informativen Stadtführung, erklommen hat. Die 720 Stufen machten unseren Beinen zwar gehörig zu schaffen, die Schmerzen konnten jedoch von dem Ambiente von Paris auf der Stelle gelindert werden. Als nächstes wurden in Kleingruppen diverse Museen oder Sehenswürdigkeiten nach Wahl unsicher gemacht. Egal ob Arc de Triomphe, Louvre, Musée de l´Homme oder Musée de l’Organerie  - für jeden kulturellen Geschmack war etwas dabei.

Ehe wir uns versehen konnten, war auch schon der Dienstag angebrochen, dessen Morgen wir mit einer Zugfahrt nach Versailles begannen. Dort wurde uns der Größenwahn Ludwigs XIV., dessen Lifestyle uns in den Geschichtestunden nähergebracht worden war, hautnah bestätigt. Aber eines muss man ihm lassen: Geschmack hatte er! Die unendlich weit reichenden Gärten versetzten uns direkt zurück ins 17. Jahrhundert. Den Nachmittag durften wir uns selbst gestalten, bevor wir uns am Abend zu einer romantischen Bootsfahrt auf der Seine trafen. Den letzten Abend in Paris ließen wir am glitzernden Eiffelturm ausklingen.

Am Mittwoch ging es in die zweite Runde unserer Museumsbesuche, bei der wir das Panthéon, Louvre, Philharmonie de Paris, Musée Rodin und Musée d’Orsay entdeckten. Auch die zweite Gruppe hatte nun das Privileg, den Eiffelturm besteigen zu dürfen, und dann hieß es auch schon „Au revoir Paris“ und „Bonjour Normandie“. Den Stress der Großstadt tauschten wir gegen die Ruhe des Meeres ein.

Donnerstagmorgen trat Polly in unser Leben. Die gebürtige Engländerin mit französischem Akzent führte uns mit gekonntem Deutsch durch die schönsten Plätze der Normandie. So landeten wir zuerst an den Landungsküsten der Alliierten in Arromanches bevor wir beim amerikanischen Friedhof und dessen Museum viele traurige, aber auch interessante Eindrücke aufnahmen. Auch der Hafenstadt Honfleur statteten wir einen kurzen Besuch ab.

Am Freitag hieß es früh aufstehen, denn unseren letzten Tag verbrachten wir in Mont Saint Michel, welcher von Polly als schönster Platz der Welt beschrieben wurde. Oh ja, da sprach sie wahre Worte. Die Audioguides leiteten uns durch die absolut sehenswerte Abtei der Benediktiner, wo wir sehr viel über die Geschichte dieses populären Ortes lernten. Dann schlenderten wir durch die schmalen, von Touristen überfüllten Gassen und verspeisten unsere Jause am Strand. Was für ein Ambiente! Wieder zurück in Ouistreham blieb das Meer nicht verschont von uns Baderatten. Wir sprangen in das recht kühle Nass des Atlantiks und riskierten dabei sogar eine Rotznase. Nennt uns mutig!

Sechs verbissene Frühaufsteher (oder auch Nicht-Aufsteher) wagten sich mit Abenteurerin Susanne Greber-Germann schon um 5:15 Uhr auf den Weg zum Strand, um den idyllischen Sonnenaufgang zu erleben. Und so mussten wir schweren Herzens Frankreich, das Land der Baguettes und Croissants (sie waren ein Gaumenschmaus), hinter uns lassen und uns wieder in das Land der Schnitzel begeben. Nach einer 15-stündigen Fahrt war jeder froh, wieder im eigenen Bett schlummern zu können. Doch die Erinnerungen an unseren Frankreichtrip werden für immer bleiben. (Julie Baldauf, Lea Peter, Lisa Rüf; 7ai)